Fiore Rubino

Tsetseg kommt in der Mongolei zur Welt. Der Vorname bedeutet Blume – eine Seltenheit in der kargen Hochebene zwischen Russland und China. Als junges Pflänzchen besucht sie am liebsten die Grossmutter in der Steppe. Die Heilerin besucht ihre Patienten in weit verstreuten Jurtensiedlungen und weiht die Enkelin in die traditionelle mongolische Medizin ein.

Die Berufung, Menschen zu helfen, und die asiatische Mentalität, das Alter zu ehren, werden zum Beruf. In der Hauptstadt lässt sich Tsetseg zur diplomierten Pflegefachfrau ausbilden und arbeitet während 9 Jahren im renommierten Kinderspital in der Hauptstadt Ulan-Bator, davon 3 Jahre in leitender Stellung. Doch die von Nomaden abstammende Weltenbummlerin will weiterziehen und das kleine, sehr grüne Land besuchen, von dem ihr die Grossmutter erzählt hatte: die Schweiz.

Tsetseg besucht ihre Schwester, die in Zürich ein Restaurant führt, und hilft im Lokal. Jeden Morgen trinkt Herr Rubino dort wie in seiner Heimat Italien den Espresso, bevor er zur Arbeit geht. Abends kehrt er öfters mit einem Korb voll frischem Gemüse nach Hause zurück. «Seine Frau muss glücklich sein», denkt Tsetseg – nur einige Monate später hat sie einen neuen Namen, der wie eine Melodie klingt: Fiore Rubino.